Selbst beim Sterben hat man keine Zeit. Der Tod in den Medien ist ein Ereignis, bei dem man keine Zeit zu verlieren hat. Wer am schnellsten die Nachrufe aus der Schublade holt, gewinnt das Rennen um den Klick. Eine Eilmeldung!
Eine Breaking News:
Immerhin wird ja nicht überall der Tod dann auch noch ge„R.I.P.“t.
Man muss sich darüber eigentlich nicht so wundern. Natürlich ist der Tod eine Nachricht, denn er enthält eine Information. Bei den vielen Dingen, verschwinden, kann man im Verschwinden schon mal sonst verloren gehen. Auch das Verschwinden bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit.
Nachtrag: Der unpersönliche Tod
Die Schwierigkeit der Zuordnung. Wer spricht hier überhaupt, wie kann eine persönliche Äußerung von einem Team vorgenommen werden? [Persönliche Tweets sind mit (hm) gekennzeichnet, steht bei Heiko Maas.] Man muss auch eilig kondolieren.
@huflaikhan: Echte Verständnisfrage: War denn Masur als **Dirigent** wirklich so bedeutend (und wenn ja: warum?) oder ist es eher seine Rolle als, äh, „Volkstribun“ während der Wendezeit, die die Medien jetzt so ausflippen lässt?
Dazu möchte ich salomonisch sagen: Ich habe keine einzige Aufnahme von Musik mit Masur als Dirigent in meinem Archiv.
@huflaikhan: Alles klar. Hab ich mir irgendwie gedacht.