29. März 2024 Die Masse lebt

Zugangsbarriere Plakat

<%popup(20040115-mdr-slogan-big.jpg|405|287|Plakatwerbung des MDR Figaro)%>

Jetzt bleibt eigentlich die Interpretation der Plakatwerbung von MDR FIGARO übrig. Ich weiß nicht recht, wen es ansprechen soll. Mir fehlt so ziemlich alles, was auf dem Plakat dargestellt ist. Habe weder ein weißes noch überhaupt ein Sofa, wohne nicht im Altbau mit den schönen Türen, habe auch keine Frau (weder eine so gekleidete noch überhaupt eine). Und meine Wohnung ist wesentlich unordentlicher. Andererseits konnte ich mir schon ein Regal leisten und muss mir ausgeliehene Bücher nicht neben dem Sofa auf dem Boden stapeln.

Sorgen macht mir auch die Sitzhaltung und Kleidung der Dame auf dem Bild. Bequem sitzen wird man das wohl kaum nennen dürfen. Geld für Heizung hat sie, denn frieren tut sie nicht – ist wohl zudem ein renovierter Altbau. Dann noch diese Handbewegung: Sehe ich da etwas wie Dirigieren, Mitfühlen? Oder wartet die Dame auf ein Gläschen guten Rotweins vom Hausherrn? Ist dieses angedeutete Lächeln und offensichtliche Ohrenspitzen nicht auch leicht ironischen Charakters? Oder ist das ein Lauern, wie beim Luchs. “Lauern wir mal MDR FIGARO – vielleicht kommt da im Laufe des Tages irgendwann doch noch mal Interessantes” Wie lange muss man da wohl lauern? Und ich finde auch, dass sie zugleich so komisch gekrümmt da sitzt, als ob sie Bauchweh habe. Überreizung des vegetativen Systems.

Das leicht angewinkelte linke Bein: Ich weiß es nicht zu deuten, bequem ist das auf Dauer jedenfalls nach eigener Sitzprobe nicht. Ein Schuss von Aktivität, eine Andeutung zu einer Übersprungshandlung – weil sie vielleicht doch den Sender wechseln will, zum Beispiel zu Klassik-Radio.

Ist das die mitteldeutsche Alltagskultur, die dargestellt wird? Eine einsame Frau, die ihre Wohnung prima in Schuss hält (bis auf die Bücher auf dem Boden) und sich dann MDR FIGARO gönnt, in einem typisch mitteldeutschen Morgenmantel?

Das Plakat wirft meines Erachtens mehr Fragen auf – und dann noch die Unterzeile: “Das Kultur-Radio”. Ist es am Ende vielleicht ein Bild einer Moderatorin im Sendekomplex des MDR? Dann verstehe ich zumindest die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Bei solchen Arbeitsbedingungen muss man die GEZ-Gebühren zwingend erhöhen.

Ich weiß nicht recht, welche Zielgruppe man mit so einem Plakat im Visier hat: Voyeure und überhaupt und sowieso. Normalerweise erwarte ich von so einem Plakat, dass man Hinweise erhält, wo es solche Sandalen, Hemdchen und Sofas gibt. Modefotografie eben. Aber Klassik-Radio macht ja jetzt auch im Fernsehen auf sich aufmerksam. Klassik-Radio – Modern Music.

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Jetzt bleibt eigentlich die Interpretation der Plakatwerbung von MDR FIGARO übrig. Ich weiß nicht recht, wen es ansprechen soll. Mir fehlt so ziemlich alles, was auf dem Plakat dargestellt ist. Habe weder ein weißes noch überhaupt ein Sofa, wohne nicht im Altbau mit den schönen Türen, habe auch keine Frau (weder eine so gekleidete noch überhaupt eine). Und meine Wohnung ist wesentlich unordentlicher. Andererseits konnte ich mir schon ein Regal leisten und muss mir ausgeliehene Bücher nicht neben dem Sofa auf dem Boden stapeln.

Sorgen macht mir auch die Sitzhaltung und Kleidung der Dame auf dem Bild. Bequem sitzen wird man das wohl kaum nennen dürfen. Geld für Heizung hat sie, denn frieren tut sie nicht – ist wohl zudem ein renovierter Altbau. Dann noch diese Handbewegung: Sehe ich da etwas wie Dirigieren, Mitfühlen? Oder wartet die Dame auf ein Gläschen guten Rotweins vom Hausherrn? Ist dieses angedeutete Lächeln und offensichtliche Ohrenspitzen nicht auch leicht ironischen Charakters? Oder ist das ein Lauern, wie beim Luchs. “Lauern wir mal MDR FIGARO – vielleicht kommt da im Laufe des Tages irgendwann doch noch mal Interessantes” Wie lange muss man da wohl lauern? Und ich finde auch, dass sie zugleich so komisch gekrümmt da sitzt, als ob sie Bauchweh habe. Überreizung des vegetativen Systems.

Das leicht angewinkelte linke Bein: Ich weiß es nicht zu deuten, bequem ist das auf Dauer jedenfalls nach eigener Sitzprobe nicht. Ein Schuss von Aktivität, eine Andeutung zu einer Übersprungshandlung – weil sie vielleicht doch den Sender wechseln will, zum Beispiel zu Klassik-Radio.

Ist das die mitteldeutsche Alltagskultur, die dargestellt wird? Eine einsame Frau, die ihre Wohnung prima in Schuss hält (bis auf die Bücher auf dem Boden) und sich dann MDR FIGARO gönnt, in einem typisch mitteldeutschen Morgenmantel?

Das Plakat wirft meines Erachtens mehr Fragen auf – und dann noch die Unterzeile: “Das Kultur-Radio”. Ist es am Ende vielleicht ein Bild einer Moderatorin im Sendekomplex des MDR? Dann verstehe ich zumindest die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Bei solchen Arbeitsbedingungen muss man die GEZ-Gebühren zwingend erhöhen.

Ich weiß nicht recht, welche Zielgruppe man mit so einem Plakat im Visier hat: Voyeure und überhaupt und sowieso. Normalerweise erwarte ich von so einem Plakat, dass man Hinweise erhält, wo es solche Sandalen, Hemdchen und Sofas gibt. Modefotografie eben. Aber Klassik-Radio macht ja jetzt auch im Fernsehen auf sich aufmerksam. Klassik-Radio – Modern Music.

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Ein Kommentar

  1. schon drei monate dieses

    schon drei monate dieses brimborium weschn mdr, diese aufmerksamkeit ist unverdient. ist doch toll, daß ndr 2 zwanzig jahre später ndr 4 heißt & klaus walter zu hr 2 muß, wo er hingehört aber sein publikum nicht hinhört. wenigstens hat hansa gewonnen.

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